Bevor der Kragen platzt

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Der Blutdruck steigt, das Herz rast, das Gesicht färbt sich puterrot. Gleich passiert's, gleich kocht jemand über. Die Wut im Bauch bricht sich Bahn. Für cholerisch oder jähzornig veranlagte Menschen – und ihre Angehörigen und Arbeitskollegen – ein allzu bekanntes Szenario. Solche Gefühle sind nicht nur für die Umgebung sehr belastend, sondern auch für den Körper.

Ärger, Wut und Aggressionen, ob herausgelassen oder unterdrückt, sind verbunden mit einer deutlichen Alarmierung von Körpervorgängen durch das «Sympathische Nervensystem» (Kampf-Flucht-Reaktionen). Puls und Blutdruck erhöhen sich, die Muskelspannung nimmt zu, Hormone werden ausgeschüttet. Viele Betroffene spüren, wie sich Gesicht und Mund anspannen und das Blut durch den Körper zu rasen scheint. Manche haben das Gefühl, fast zu explodieren. Einige Zeit später können Kopf- oder Rückenschmerzen und andere Verspannungen auftreten.

Menschen, die sich leicht ärgern, gegenüber anderen gereizt oder feindselig sind und leicht aufbrausen, erleiden häufiger schwere Herzkrankheiten. Unter Stressbelastung schlägt das Herz schneller, der Blutdruck steigt an und es lassen sich erhöhte Blutfettwerte messen. Personen, die zu cholerischen Reaktionen neigen, haben ein grösseres Risiko für Herzerkrankungen als Raucher.

Häufiger Ärger, Wut und Feindseligkeit können mit geringem Selbstwertgefühl und wenig Selbstvertrauen, mit Minderwertigkeitsgefühlen, mit Ängsten oder depressiven Verstimmungen zusammen hängen. Jähzornige Menschen zeigen auch kleineres Einfühlungsvermögen, wenig soziale Rücksichtnahme, geringere Toleranz und Flexibilität.

Wie können Betroffene mit Wut und Aggression umgehen?

  • Offenes Gespräch, Aussprache mit dem Beteiligten
  • Nachdenken, stille Auseinandersetzung mit der Situation
  • Gespräche mit Dritten, soziale Unterstützung durch andere
  • Körperliche Bewegung, sportliche Aktivität

 

Bei einer Selbstklärung stellt man sich die Fragen: «Was verletzt oder bedroht mich?», «Womit hängen meine Gefühle zusammen?», «Was hat der andere damit zu tun?», «Wo sind meine Schwierigkeiten?», «Wovor habe ich Angst?» Bei der Selbstklärung kommen uns häufig die Gefühle zu Bewusstsein, die zur Feindseligkeit führten: Enttäuschungen, Ohnmacht, Wunsch nach Anerkennung und Zuneigung. Oft ist es schwerer, diesen Wahrheiten zu begegnen, als aggressiv zu sein.

 

 

Buchtipp

Reinhard Tausch: Hilfe bei Stress und Belastung. Rowohlt 2017

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