Warum sich lernen lohnt

Lernen strengt an, es ist mit Zeit- und Energieaufwand verbunden, und es kann frustrierend sein, wenn sich der erwartete Erfolg nicht einstellt. Trotzdem: Lernen lohnt sich immer.

Das Gehirn ist ein gigantisches Netzwerk mit 100 Milliarden Nervenzellen. Diese Neuronen sind keine eigentlichen Speicher, sondern eine Art Schaltzentralen. Jede einzelne Nervenzelle kann sich über Synapsen mit über 10'000 anderen Neuronen verbinden. Wird eine Zelle durch
Reize – also zum Beispiel durch das Lesen eines Textes – stimuliert, leitet sie chemische Botenstoffe an ihre Nachbarn weiter. Je mehr Verbindungen eine Nervenzelle eingeht, umso flexibler ist unser Denken. Je öfter eine einmal erstellte Verbindung im Gehirn benutzt wird, umso sicherer kann diese Verbindung immer wieder hergestellt werden.

Genau das zeichnet das «Wissen» aus: eine gut funktionierende Verbindung von Gehirnzellen.

Trial and Error
Aus Fehlern lernt man – so sagt jedenfalls der Volksmund. Was weiss die Wissenschaft über den Zusammenhang von Fehlern und Lernen?

Nehmen wir an, wir müssten die folgende Aufgabe lösen (im Kopf und ohne Notizen):

Gegeben ist die Zahl 1000. Addieren
Sie 40. Jetzt geben Sie noch einmal
1000 hinzu. Plus 30. Und abermals
1000 dazu. Plus 20. Nun noch einmal
1000 addieren. Plus 10. Wie lautet das
Ergebnis?

(Die Lösung finden Sie am Seitenende)

Je nachdem, ob das Resultat den Erwartungen entsprechend ausgefallen ist oder aber verblüfft, werden unterschiedliche Neuronen im Gehirn aktiviert. Entspricht das Resultat den Erwartungen, wird das bisherige Wissen bestätigt und der bereits vorhandene Schaltkreis gefestigt. Ist das Resultat aber anders als erwartet, bildet das Gehirn einen neuen Schaltkreis. Pädagogisch vorteilhaft ist ein unerwartetes Resultat dann, wenn es als Überraschung und nicht als Fehler bewertet wird. Der «Denkfehler» wird dann eher als Herausforderung betrachtet und nicht als Scheitern, die Motivation bleibt erhalten. Das bedeutet aber nicht, dass nur neues Wissen das Denken schult.

Bedeutsamkeit
Das Gehirn merkt sich nur Informationen, die für das Individuum bedeutsam sind. Und das hängt stark vom vorhandenen Wissen sowie von den Erfahrungen und inneren Werten ab. Ist die neue Information zu fremd, existiert kein bestehendes Vorwissen, an das sie sich knüpfen kann. Sie wird als irrelevant empfunden und ignoriert. Beim Lernen ist also nicht das Neue an sich das Wichtigste, sondern die Verknüpfung des Neuen mit dem Bekannten.

Auf Bestehendem aufbauen
Das Frontalhirn vergleicht und verknüpft neue mit schon gespeicherten Informationen. Auf der Basis des Bekannten entstehen neue Erkenntnisse, und diese führen zur Erweiterung und Vertiefung des Bekannten. Je mehr man schon über ein Thema weiss, desto leichter kann man
neue Kenntnisse hinzufügen. Wenn das keine Motivation zum Lernen ist!

Lautet Ihr Resultat 5000? Das ist leider falsch. Die richtige Lösung lautet 4100. Diese Aufgabe wird übrigens von sehr vielen Menschen falsch gelöst. Offenbar macht die Addition der letzten Dezimalstelle unserem Gehirn Probleme.

Das Gehirn ist unser wichtigstes Organ. Und doch wissen wir nur wenig darüber.

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