Yoga fürs Gehirn

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Wer an Yoga denkt, denkt vielleicht an Esoterik oder an komische Verrenkungen. Fakt ist jedoch, dass Yoga nicht nur positive Auswirkungen auf das eigene Körpergefühl hat, sondern auch auf das Gehirn.

Yoga wurde bereits erfolgreich zur Behandlung von Depressionen, Essstörungen, Schlaflosigkeit oder Ängsten eingesetzt. Ausserdem kann es helfen den Blutdruck zu senken, abzunehmen, Stress abzubauen, den Stoffwechsel zu regulieren, die Beweglichkeit zu erhöhen, den Schlaf zu verbessern und das Immunsystem zu stärken. Das liegt unter anderem daran, dass Yoga die Selbstkontrolle verbessert. Aber auch am Einfluss auf den Hormonhaushalt im Körper.

Was passiert bei Yoga im Gehirn?
Wie bei anderen autosuggestiven Methoden schüttet das Gehirn beim Yoga eine Vielzahl von chemischen Botenstoffen aus, die die Entspannung unterstützen, aber auch Stress- und Angstpegel senken. Studien konnten belegen, dass insbesondere der Spiegel des hemmenden Neurotransmittors Gamma- Aminobuttersäure (GABA) und des Hormons Serotonin ansteigt. Serotonin trägt in dieser Situation dazu bei, sich zu beruhigen und besser zu fühlen, während GABA bei Angst, Stress, Unruhe und Nervosität dämpfend wirkt.

Eine Studie an der Boston University School of Medicine aus dem Jahr 2007 ergab, dass bei erfahreneren «Yogis» der GABA-Spiegel im Gehirn nach einer Stunde Yoga um ganze
27 % höher war als bei der Vergleichsgruppe, die eine Stunde gesessen und gelesen hat. Bei einer Gruppe mit Yoga-Neulingen stieg der GABA-Wert während eines Zeitraums von 12 Wochen um immerhin 13 %. Folglich kann Yoga in relativ kurzer Zeit mit einem messbaren Effekt erlernt werden – und je mehr Erfahrung man dann hat, desto deutlicher wird die Veränderung des GABA-Spiegels.

Weniger Stress, ein besseres Gedächtnis
Warum ist der Anstieg von GABA und damit die Reduktion von Stress so gut für uns? Erreicht das Stresslevel chronische und intensive Ausmasse, kann dies zu starken gesundheitlichen Problemen führen. Stress begünstigt die Produktion von Entzündungsstoffen im Körper und kann sogar Infektionen hervorrufen. Dies wiederum kann auch zum Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen. Studien legen nahe, dass Yoga diesen Entzündungen entgegenwirken kann.

Und Yoga senkt nicht nur den Stress, sondern kann sogar das Gedächtnis verbessern. Eine Studie in der Fachzeitschrift International Psychogeriatrics ergab, dass Menschen über 55, die an kognitiven Beeinträchtigungen leiden, nach nur drei Monaten Yoga signifikante Verbesserungen in der Gedächtnisleistung aufwiesen. Die Kontrollgruppe, die kein Yoga machte, zeigte keine Veränderungen im Gedächtnis.

 

Buchtipp
Wer erstmal den Einstieg geschafft hat und parallel dazu wissen möchte, was nun im eigenen Gehirn vor sich geht, findet in dem Buch «Neuro-Yoga » der Yogalehrerin Anna Trökes und der Biologin Bettina Knothe Antworten (Verlag O.W. Barth, 2014)

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